Was ist Anthroposophische Medizin
Die Anthroposophische Medizin wurde maßgeblich von Rudolf Steiner mit der Ärztin Ita Wegman in Zusammenarbeit mit Medizinern und Pharmazeuten in den 10er und 20er Jahren des 20. Jahrhunderts begründet und hat sich seither vielfältig entwickelt. Ihre Basis ist die naturwissenschaftliche Medizin, die sich um naturheikundliche und geisteswissenschaftliche Aspekte erweitert. Betrachtet wird der Mensch in seiner Gesamtheit von Physis, Vitalität, Seele und Geist, so dass ein Symptom nie isoliert behandelt wird, sondern immer unter Berücksichtigung der vier vorgenannten Funktionsebenen bis hinein in sein soziales Setting.

Seit 100 Jahren entwickelt sich diese Erweiterung der Medizin stetig weiter und damit entstehen  feiner ausdifferenzierte Behandlungsmethoden und –Substanzen. Anthroposophische Heilmittel werden unter Einbeziehung der Lebensprozesse hergestellt und unter Umständen auch in Zusammenarbeit mit Ärzten für bestimmte Patienten entwickelt. Einige haben bereits Einzug gehalten in die herkömmliche Medizin (z.B. Mistel bei Tumorerkrankungen). Der Dachverband Anthroposophischer Ärzte in Deutschland DAMID  fördert die permanente Weiterentwicklung der Anthroposophischen Medizin und die Bestätigung der Wirkweise von Arzneimitteln und Therapien.

Künstlerische Therapien stehen im Zentrum der Anthroposophischen Medizin: Malen, Plastizieren, Bildhauerei, Sprachgestaltung, Musik und Eurythmietherapie/Heileurythmie. Die letztere ist die einzige der anthroposphischen künstlerischen Therapien, die von Steiner selber angeregt wurde. Neben einem Kurs für Eurythmisten und Mediziner gab er Behandlungshinweise im Klinisch-Therapeutischen Institut in Arlesheim, das unter der Leitung von Ita Wegman stand.

 

Übernahme durch die Krankenkassen

Wird Heileurythmie/Eurythmietherapie von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt?

Es gibt eine Vielzahl von Krankenkassen, die die Kosten der Eurythmietherapie/Heileurythmie übernehmen oder unterstützen. Krankenkassen, die Eurythmietherapie in ihrem Leistungskatalog aufführen bzw. unterstützen, finden Sie HIER.

Meine Krankenkasse führt diese Therapie nicht in ihrem Leistungskatalog. Kann sie dennoch die Kosten übernehmen?
Ja, es lohnt sich in jedem Fall zusammen mit dem Rezept Ihres Arztes und dem hier hinterlegten Infoblatt einen Antrag auf Übernahme bzw. Unterstützung zu stellen. Lt. Entscheidung des Bundessozialgerichtes mit Urteil vom 22.3.2005 (AZ: B 1 A/03 R) dürfen die Kosten für Heileurythmie/Eurythmietherapie von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit positiven Einzelfallentscheidungen gemacht.
Zahlt meine private Krankenversicherung die Therapie bei Ihnen?
Manche privaten Krankenkassen bezahlen Eurythmietherapie/Heileurythmie und manche nicht. Erkundigen Sie sich am besten unter Hinzunahme Ihres Rezeptes und dem hier hinterlegten Infoblatt für Krankenkassen bei Ihrer Krankenversicherung.

Mein Arzt kennt Heileurythmie/Eurythmietherapie nicht. Kann er dennoch ein Rezept ausstellen?
Ja. Jeder Arzt kann ein entsprechendes Rezept mit der Anzahl der Einheiten und der Diagnose ausstellen. In der Regel werden 10 bis 15 Einheiten verordnet.

Gern kann ich mit Ihrem Arzt im Vorfeld sprechen und alles Wichtige erläutern.

 

Kosten und Abrechnung

Was kostet eine Therapieeinheit bei Ihnen?
Folgende Richtsätze  – Kosten – liegen zu Grunde

Wie erfolgt die Rechnungstellung?

Ich sende Ihnen eine Rechnung zu. Den Betrag zahlen Sie an meine Praxis.

Im Fall einer Bezuschussung/Unterstützung durch Ihre Krankenkasse müssen Sie die Rechnung mit Rezept bei Ihrer Krankenkasse einreichen. Ihre Krankenkasse erstattet Ihnen daraufhin die Bezuschussung auf Ihr Konto.

Kann ich die Therapiekosten steuerlich geltend machen?
Ja. Zusammen mit der Verordnung Ihres Arztes können Sie den Rechnungsbetrag oder Ihren Eigenanteil im Rahmen Ihres Lohnsteuerjahresausgleichs geltend machen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier: [media-downloader media_id=“298″ texts=“Heileurythmie steuerlich absetzbar, damid 2014″]
Ich bin in einer finanziell schwierigen Situation. Gibt es Möglichkeiten einer Ermäßigung?
Es gibt die Möglichkeit für Menschen, die Eurythmietherapie benötigen/wünschen, deren Krankenkasse diese Therapie aber noch nicht unterstützt und sie nicht das normale Honorar bezahlen können, je nach persönlicher Situation eine individuelle Honorar- oder Ausgleichsregelung abzustimmen. Lassen Sie uns mit einander sprechen – es findet sich immer eine Lösung!

 

Rund um die Behandlungsmöglichkeiten

Ich kenne Eurythmietherapie/Heileurythmie nicht. Gibt es die Möglichkeit einer Probestunde?
 Ja. Rufen Sie gern an. Der Ausgleich für eine Probeeinheit kann mit einer Spende beglichen werden.
Was passiert in der Probestunde?
Je nach Ihren Bedürfnissen führen wir ein Kennenlerngespräch bzw. wir bewegen gemeinsam erste eurythmische Übungen.
Warum gibt es die Nachruhe?
Die Nachruhe-Zeit ist ein entscheidender Bestandteil der Therapie: damit die neuen Informationen in den Organismus integriert werden können, braucht er Zeit und Ruhe. Früher ließ man die Patienten teilweise ebenso lang nachruhen wie sie vorher bewegt haben. Heute setzt man auf Pausen während der Bewegungszeit und eine kürzere Nachruhe im Anschluss an die Therapieeinheit.
Ich muß meinen Termin absagen. Verfällt er dann?
Wenn Sie einen vereinbartenTermin nicht einhalten können, muss er mind. 24 h vorher abgesagt werden. Für Termine, die von Ihnen erst später oder gar nicht abgesagt werden, gleichgültig aus welchem Grund, wird das vereinbarte Honorar fällig.
Ich bin nicht dazu in der Lage, in die Praxis zu kommen. Machen Sie auch Hausbesuche?

Ja, die erstattungsfähigen Kosten von 6,80€ für den Mehraufwand werden zusätzlich in Rechnung gestellt, dann aber von der Krankenkasse erstattet, wenn  der Hausbesuch vom Arzt verordnet wurde.

Für welche Erkrankungen ist Eurythmietherapie sinnvoll? (Indikationen)

Eurythmietherapie findet ihre Anwendung bei allen Stoffwechsel -, neurologischen, Autoimmun-und Herz-Kreislauferkrankungen, psychischen oder psychosomatischen Fragestellungen, Themen der Frauenheilkunde (auch Geburtsvorbereitung und Rückbildung) sowie Erkrankungen des Bewegungsapparats. Kindliche (Entwicklungs-) Störungen gehören ebenso zu den Indikationen wie Tumorerkrankungen. Ein weiteres Feld ist die Behandlung in der Geriatrie und die palliativmedizinische Betreuung.

Hier einige Beispiele:

AD(H)S, Ängste, Allergien, Anorexie, Apoplexie (Schlaganfall, (Ge-)Hirnschlag), Arthrose, Asthma, Augenerkrankungen, Bettnässen, Bulimie, Borderline, Burn-out, Chronisches Fatigue Syndrom, Cerebrale Störungen, Colitis, Demenz, Depression, Diabetes Mellitus, Entwicklungsstörungen, Epilepsie, Fibromyalgien, Hauterkrankungen, Heuschnupfen, Herzerkrankungen, Hormonelle Störungen, Kopfschmerz, Koordinationsstörungen, Kreislaufstörungen, Lähmungen, Migräne, Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Morbus Parkinson, Nervenerkrankungen, Nierenerkrankungen, Neurodermitis, Obstipation, Polyneuropathie, Psoriasis, PTBS, Rheuma, Rückenschmerzen – und Erkrankungen, Schlafstörungen, Schulverweigerung, Stressprophylaxe, Tumorerkrankungen, Tinnitus, Zyklusstörungen, funktionelle Verdauungsbeschwerden, Wechseljahrsbeschwerden